The Life Aquatic with Steve Zissou

bzw. auf deutsch "Die Tiefseetaucher mit Steve Zissou" (siehe IMDb)

Gestern abend habe ich bei mir zum Heimkino-Abend geladen, auch um die neue Wohnung einzuweihen, und habe den o.g. Film gezeigt, der gerade auch in Deutschland ins Kino kommt.

Es geht um Steve Zissou, einen Produzenten von Unterwasser-Abenteuerfilmen (gespielt von Bill Murray), der einige persönliche Probleme mit seiner Eitelkeit, seinem Stolz, seiner Angst vor dem Alt-Werden hat.

Er trifft nach 30 Jahren zum ersten Mal auf seinen Sohn und hat Angst davor, ihn zu nah an sich ran zu lassen. Er erlaubt ihm z.B. nicht, ihn "Dad" zu nennen, sondern meint, "Stevesey" höre sich doch viel cooler an.

Er verliebt sich in eine Reporterin (wunderbar gespielt von "Elben-Königin" Kate Blanchett), aber traut sich nicht wirklich an sie ran, verbietet aber andererseits seinem Mitarbeiter Klaus (mein Lieblingsdarsteller Willem Dafoe, leider nur in einer kleinen Rolle), sie anzubaggern.

Steve spielt gerne den großen Checker, der alles im Griff zu haben meint und sich von nichts und niemandem was sagen lässt, obwohl sich um ihn herum schon längst alles im Verfall befindet: sein neuer Film floppt, die Leute denken, es sei ein Fake, er hat kein Geld, die neue Expedition zu finanzieren, seine Frau lässt ihn stehen für seinen Erz-Rivalen (wunderschön schmierig: Jeff Goldblum).

Lieblings-Zitat: "I haven't been at my best this last decade or so." (oder so ähnlich)

Steve kommt arrogant und borniert rüber, legt alle Verhaltensweisen an den Tag, die oft uns Männern als "typisch männlich" zugerechnet werden.

Jetzt, wo ich den Film rekapituliere und mir überlege, was ich von dem Film mitgenommen habe - abgesehen davon, dass ich mich amüsiert habe wie Bolle auf dem Milchwagen - komme ich drauf, dass ich mich in diesen oben aufgezählten Eigenschaften von Steve sehr gut wiederfinden kann.

Zum Beispiel habe ich auch schon mal einem Freund von mir "verboten" sich an eine Frau ranzumachen, und es dann selbst nicht geschafft, bei ihr zu landen, weil es mir so wahnsinnig schwer fällt, meine Gefühle zu zeigen.

Andererseits habe ich, glaube ich - hoffe ich (?) - aber auch etwas von Steves guten Eigenschaften, und das ist, im entscheidenden Moment mutig durchzugreifen, wie z.B. als sein Boot von Piraten gekapert wird.

Das ist meine sehr subjektive Sichtweise des Films, nicht wirklich eine Rezension, aber ich kann allen den Film ans Herz legen, die intelligente Komödien lieben. Die 5 Mitgucker und Mitguckerinnen, die ich zu Besuch hatte, sind da alle meiner Meinung.

Ich muss ja gestehen, dass ich mit dem viel gelobten Vorgängerfilm von Regisseur Wes Anderson, nämlich The Royal Tenenbaums, nicht so viel anfangen konnte. Ich fand ihn schon OK, auch teilweise sehr lustig, aber so richtig "gekickt" wie jetzt der neue Film hat er mich nicht. Auch da sind meine Mitgucker meiner Meinung.

Ich habe gerade Rushmore, ebenfalls von Anderson, ebenfalls mit Murray, in der e-Mule-Pipeline, mal sehen, wie der ist. Anderson ist jedenfalls seit gestern in meine Liste von Regisseuren aufgerückt, von denen ich jeden neuen Film mit Spannung erwarte.

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